Paleo Ernährung
Paleo Ernährung
Nichts geht über ein knackiges Etikett, und so lässt die Paleo- oder Steinzeitdiät uns sofort an enorm fitte Muskelmänner á la “10.000 B.C.” denken, die ganz gerne auch mal mit einem Mammut ringen.
Der Name Paleo-Diät ist selbsterklärend. Er leitet sich von der wissenschaftlichen Bezeichnung Paläolithikum ab, die im engeren Sinne Altsteinzeit bedeutet. Anhänger der Paleo-Diät greifen also locker mehrere Jahrzehntausende zurück und schmausen im Grunde wie die verschwundenen Vorgänger des sich etwas eitel Homo sapiens sapiens titulierenden Jetztmenschen.
Was schmausen die Paelo-Jünger?
Im Kern handelt es sich um eine eiweißbasierte, kohlenhydratarme Kost, die Anklänge an die Low-Carb-Bewegung aufweist. Erlaubt sind Eier, Nüsse, Samen – auch Öle daraus – Obst, bestimmte Gemüsesorten – keine Hülsenfrüchte – Fisch und vor allem Fleisch. Die Diät existiert seit geschätzten zehn Jahren und wird nach Meinung von Ernährungsexperten erst seit zwei oder drei Jahren ernst genommen.
Zusätzlichen Schwung bekam die Bewegung durch prominente Anhänger wie Tom Jones – richtig, der “Tiger” – der sich mittels Paleo-Menüs in fünf Monaten um 15 Kilo reduzierte. Veronica Ferres wird ebenfalls zu den Anhängern gezählt. Wobei unter den “Paläodiätisten” nicht immer Einigkeit über erlaubte und nichterlaubte Speisen herrscht.
Was ist der Grundgedanke der Paleo-Diät?
Etwa 300 Generationen vergingen, bis der Mensch aus seiner längsten Entwicklungsphase, eben der Steinzeit, in der Moderne landete. Ein zu kurzer Zeitraum, um sich ernährungsmäßig fundamental umzustellen. Dieser Sichtweise nach steckt uns die Paleo-Diät förmlich im Blut oder in den Genen. Erst eiweißreiche Kost, also Fleisch, Fleisch und noch einmal Fleisch, habe überhaupt die Entwicklung des Menschen mit seiner überragenden Hirnleistung ermöglicht – was übrigens von Altertumswissenschaftlern ebenso gesehen wird.
Der Steinzeitdiät wird ein hoher Sättigungseffekt zugesprochen, von der Gewichtsreduktion war schon die Rede, verbesserte Blutzuckerwerte und reduziertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden ebenfalls auf der Positivliste aufgeführt.
Ernährungswissenschaftler sind weniger überzeugt, sie verweisen auf die von ihnen als übertrieben bewerteten Fleischmengen. Auch der Verzicht auf Milchprodukte erscheint bedenklich.
Schaltet man den Sarkasmus an, dann darf man auf die durchschnittliche Steinzeitlebensdauer hinweisen. Die lag bei 25 Jahren und könnte Kritiker dieser Ernährungsweise bestätigen.
Zudem, noch einmal Sarkasmus, labte sich der aufrecht stehende Affe, der unser Ur-Ahn war, wohl vor allem von würzig duftendem Aas, was selbst hart gesottene Paläodiätisten abschrecken dürfte. Das Argument, dass heutige Naturvölker, die noch als Jäger und Sammler leben, hinsichtlich Cholesterin, hohem Blutdruck und überhöhtem Körpergewicht bestens dastehen stimmt wohl. Aber gebt denen ein Sofa, einen Fernseher und eine Tüte Chips und dann schauen wir mal.
Unser Fazit über die Paleo Ernährung:
Die Devise “Iss alles, was natürlich ist” führt direkt von der Paleo-Diät zum gesunden Ernährungsverstand. “Natürlich” sollten Fertigprodukte, stark industriell verarbeitete Kost – da ziehen die Veggies mit ihrer Tofu-Herrlichkeit den Kopf ein, gelle – ausgemahlenes Weißmehl, Fast-Food, Chips, Konditoreiwaren, Süßigkeiten, Brause, die – manchmal lustige – Ausnahme von der Regel bleiben, während Gemüse, Obst, Nüsse, Milchprodukte und Getreideprodukte wie Haferflocken und Vollkornbrot die Hauptnahrung bilden.
Fleisch und Wurst in Maßen, schon um den nervigen Gutmenschen-Veganern und -Veggies die lange Nase zu drehen.
Und eines dabei nicht vergessen: Regelmäßig auf die Mammutjagd gehen und Baustämme heben.